Stefaniea Klermund, seit 1. Dezember 2021 InterRail Business Development Manager, ist verantwortlich für die strategische Entwicklung von InterRail Produkten und Dienstleistungen, die Identifizierung neuer Märkte und Kundenbedürfnisse sowie das Key Account Management für die gesamte InterRail Gruppe. Sie hat einen Master-Abschluss in Logistik- und Transportmanagement, spricht deutsch, englisch und ungarisch und lebt mit ihrer Familie in Wien. Nach 100 Tagen in ihrer neuen Position bei InterRail haben wir ihr ein paar Fragen gestellt.
Stefaniea, wie waren die ersten 100 Tage «im Amt»? Womit warst Du beschäftigt?
Ich wurde sehr nett und herzlich bei InterRail aufgenommen und freue mich ein Teil von einem erfolgreichen Familienunternehmen zu sein. Von Beginn an habe ich spannende und verantwortungsvolle Aufgaben bekommen, was mich persönlich sehr motiviert. Ich arbeite an neuen Märkten wie Türkei, Japan oder alternativen Transportrouten zwischen Europa und Asien. Momentan versuche ich die gesammelten Ideen und Potenziale für InterRail in Form eines Business Plans auf Papier zu bringen.
Ein weiteres aktuelles Thema ist wie in etlichen Branchen die Nachhaltigkeit. Es ist ein langer Prozess potentielle Verlagerungsmöglichkeiten zu analysieren und so den CO2-Fußabdruck vom Unternehmen und unseren Kunden zu verbessern.
Zusätzlich arbeite ich an Kundenanfragen die nicht alltäglich sind und die über das aktuelle Portfolio hinausreichen. Darunter fallen maßgeschneiderte Ganzzuglösungen zum Beispiel für Automotive Kunden.
Aufgrund der momentanen geopolitischen Situation haben sich die Aufgaben und Themen natürlich teilweise geändert. Wir versuchen im Moment die bestmögliche Lösung für die Middle Korridor Route auf die Beine zu stellen.
Wo siehst Du das grösste Potenzial für die Entwicklung des InterRail-Verkehrs?
Stetiges Wachstum an Volumen, erhöhte Verkehrsträgerverlagerung auf die Schiene und steigende Präsenz auf dem Markt. InterRail fokussiert sich neben Europa – Asia Verkehren auch auf CIS Länder, Indien, Japan, innereuropäische Bahnlösungen und versucht so sich zu diversifizieren.
Gibt es neue Märkte, die sich entwickeln, neue Destinationen, die an Bedeutung gewinnen?
Aufgrund der momentanen politischen Situation werden nicht nur neue Destinationen, sondern neue Korridore an Bedeutung gewinnen. Es wird sich mit der Zeit herauskristallisieren wie sich die Sanktionen auf unter anderem die allgemeine Preisgestaltung, Verlagerung auf andere Verkehrsträger und alternative Korridore auswirken werden. Ich denke, dass die Bedeutung des Middle Korridors der Seidenstraße steigen wird und hoffe, dass die Kunden diese Lösung als Alternative annehmen werden. Das fordert auch eine hohe Flexibilität für InterRail um operativ die neuen Herausforderungen erfolgreich abzuwickeln.
Durch die Pandemie und ihre Auswirkungen haben Unternehmen bereits die Agilität ihrer Supply Chain überdacht und Produktionsstätten näher an den Absatzmarkt positioniert, wie zum Beispiel in die Türkei. Aufgrund der aktuellen Situation ist es möglich, dass dieser Effekt weiter verstärkt wird. Die InterRail Gruppe sieht ein großes Potential in Märkten wie Türkei und ist auf gutem Weg weiter zu wachsen. Unter den drei wichtigsten Handelsmärkte für die Türkei sind China und Deutschland.
Mein persönliches Interesse und Know-How liegt seit geraumer Zeit in Kühlcontainertransporten auf der Bahn. Durch die Komplexität in der Planung und Umsetzung solcher Transporte ist es zum heutigen Stand noch eine Zukunftsvision Reefer ins Rollen zu bringen.
Welche Bedürfnisse haben die InterRail Kunden?
Generell hängt dies wirklich von vielen Faktoren ab; für einige Kunden ist die Transitzeit entscheidend, für andere ist die Transportrate wichtiger und für wiederum andere steht guter Service und Kommunikation an erster Stelle. Viele Kunden sehen Agilität als bedeutend an, um abhängig von der aktuellen Transportsituation schnelle Lösungsvorschläge zu liefern. Ein persönlicher, regelmäßiger und ehrlicher Kundenkontakt ist mir sehr wichtig um Geschäfte erfolgreich und auf lange Sicht gemeinsam abzuwickeln.
Was ist Dein Motto?
“Das Leben ist wie Fahrradfahren. Um die Balance zu halten, muss man immer in Bewegung bleiben.” (Einstein)